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Alltag mit Neurodermitis

Wenn Sie medizinisch gut betreut und versorgt sind, haben Sie gute Voraussetzungen, Ihre Neurodermitis in den Griff zu bekommen. Das kann bedeuten, dass die Schwere der Neurodermitisschübe deutlich schwächer wird, symptomfreie Phasen immer länger werden, Ekzeme nur noch selten auftreten und bestenfalls sogar komplett abklingen. Sie können ein Stück weit zum Erfolg der Behandlung beitragen, wenn Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Haut achten. Dazu gehört u. a., dass Sie Hautveränderungen nicht ignorieren, sondern frühzeitig Ihren Hautarzt oder Ihre Hautärztin aufsuchen. Außerdem sollten Sie unbedingt die Termine zur Therapiekontrolle wahrnehmen. Nur so kann der Therapieplan optimal angepasst werden.

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Vertrauensvolles Miteinander

Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung. Das bedeutet, Ihr Hautarzt bzw. Ihre Hautärztin wird Sie lange Zeit begleiten. Sie sollten sich gut aufgehoben fühlen und keine Scheu haben, Fragen zu stellen.

Für den Alltag hilft es, sich ein paar Routinen anzugewöhnen. Obenan steht die regelmäßige Hautpflege, die ohne Frage Zeit kostet. Sie sollten Ihre Haut täglich komplett eincremen, auch wenn keine Ekzeme zu sehen sind. Trockene Hautstellen brauchen ggf. mehrmals täglich Pflege. Verwenden Sie dafür Hautpflegeprodukte, deren Verträglichkeit dermatologisch bestätigt ist. Intensiver, langer Wasserkontakt greift die Haut an und fördert Hauttrockenheit. Verzichten Sie daher auf langes Baden. Eine kurze, nicht zu heiße Dusche greift die Hautbarriere deutlich weniger an. Nach jedem Wasserkontakt muss die Haut wieder gut eingecremt werden. Wenn Sie unsicher bei der Hautpflege und der Wahl der passenden Pflegeprodukte sind, fragen Sie bei Ihrem Hautarzt oder Ihrer Hautärztin nach.

Vermeiden Sie außerdem möglichst jede Form von Hautreizungen. Schon ein kratzendes Kleidungsstück kann die empfindliche Haut schädigen bzw. Juckreiz auslösen, der Sie zum Kratzen verleitet. Anderen möglichen Provokationsfaktoren können Sie wahrscheinlich nicht gänzlich aus dem Weg gehen, aber einen Versuch ist es wert. Dazu gehört z. B., auf das Rauchen zu verzichten und sich nicht in verqualmten Räumen aufzuhalten.

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Hilfe für Raucherinnen und Raucher

Rauchen provoziert Entzündungsreaktionen und Neurodermitis. Wenn Sie nach wie vor regelmäßig zu Zigaretten greifen, versuchen Sie, damit aufzuhören. Hilfreiche Tipps finden Sie z. B. hier: www.nutzedeinechance.de

Wichtig bleibt allerdings: Setzen Sie sich nicht unter Druck! Auch Stress und psychische Belastungen sind mögliche Auslöser für einen Neurodermitisschub. Versuchen Sie, gerade auch Ihrer Haut zuliebe, immer wieder ins psychische Gleichgewicht zu finden. Das kann z. B. bei einem erfüllenden Hobby wie Musizieren gelingen. Für andere ist Sport und Bewegung in der Natur ein guter Ausgleich. Vielleicht finden Sie auch durch Yoga, Meditation oder autogenes Training zur Entspannung und inneren Ruhe.

Empfehlungen für den Alltag mit Neurodermitis
  • Im Team mit Ärztin und Arzt: Halten Sie sich an den mit dem Arzt oder der Ärztin besprochenen Therapieplan. Wenn Sie Fragen dazu haben oder Hautveränderungen nicht richtig einordnen können, klären Sie dies möglichst umgehend mit dem Arzt oder der Ärztin ab.
  • Hautpflege: Denken Sie an die konsequente Hautpflege in jeder Phase der Erkrankung (s. Basistherapie).
  • Kleidung: Wählen Sie Kleidung, die weder kratzt noch zu einem Wärmestau der Haut führt. Atmungsaktive Materialien sind z. B. gut geeignet. Zudem sollte die Kleidung nicht zu eng sein.
  • Juckreiz: Auch wenn die Haut noch so juckt – vermeiden Sie, sich zu kratzen. Lenken Sie sich ab, beschäftigen Sie die Hände, kühlen Sie die Haut, z. B. mit einem feuchten Waschlappen oder Kühlpacks. Auch eine kühlende Feuchtigkeitslotion sorgt für rasche Linderung.
  • Provokationsfaktoren: Meiden Sie mögliche Provokationsfaktoren, z. B. bei nachgewiesener Allergie die auslösenden Allergene.
  • Gutes Raumklima: Achten Sie auf gute Luft in Innenräumen. Trockene Heizungsluft schadet der Haut ebenso wie Zigarettenrauch und Luftschadstoffe.
  • Ruhe und Entspannung: Versuchen Sie, Stress abzubauen. Dabei helfen z. B. Entspannungsmethoden wie autogenes Training oder bestimmte Yogapraktiken.
  • Selbsthilfegruppen: Manchmal tut es gut, mit jemandem Zeit zu verbringen und sich auszutauschen, der eine ähnliche Krankengeschichte hat. Eine Selbsthilfegruppe zu Neurodermitis kann eine wertvolle Unterstützung sein.
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